Das liegt daran, dass unser Gehirn Informationen hauptsächlich visuell verarbeitet. Unser Gehirn braucht eine Struktur, an dem es sich festhalten kann, es braucht klare Hierarchien, damit es die wichtigen Informationen von unwichtigen unterscheiden und auch die richtige Reihenfolge der Informationen richtig deuten kann. Ein schlecht gestaltetes Dokument wird deshalb nicht nur übersehen – es sorgt dafür, dass die Inhalte überhaupt nicht ankommen.
Dabei ist es gar nicht so schwer, das Ganze ansprechend zu gestalten. Auch ganz ohne Design-Studium. Ohne grosse Tools. Einfach nur mit ein paar grundlegenden psychologischen und design-theoretischen Prinzipien, die alles übersichtlicher machen – und besser aussehen lassen.
1. Klare Struktur – Mach es den Leser*innen leicht
Warum wichtig:
Das menschliche Gehirn liebt Ordnung und Muster. Die sogenannte Gestaltpsychologie beschreibt, dass wir Informationen leichter verarbeiten, wenn sie klar strukturiert und logisch aufgebaut sind. Unser Gehirn versucht ständig, Muster zu erkennen – wenn die Struktur chaotisch ist, wird die Informationsaufnahme erschwert.
Design-Grundlage:
- Gesetz der Nähe: Elemente, die nahe beieinanderstehen, werden als zusammengehörig wahrgenommen.
- Gesetz der Ähnlichkeit: Gleiche Farben, Formen und Schriftarten helfen dabei, Zusammenhänge zu erkennen.
- Gesetz der Prägnanz: Einfache und symmetrische Strukturen wirken harmonisch und einprägsam.



Tipps:
- Arbeite mit einer klaren Hierarchie. Wichtige Informationen werden hervorgehoben, weiterführende Infos an richtiger Stelle, untergeordnet platziert.
- Setze wichtige Punkte als Bullet Points.
- Halte die Abschnitte kurz – maximal 3–5 Sätze pro Abschnitt.
2. Weniger ist mehr – Weissraum für bessere Lesbarkeit nutzen
Warum wichtig:
Der sogenannte «Whitespace-Effekt» basiert auf der Erkenntnis, dass unser Gehirn Informationen besser verarbeitet, wenn es ausreichend Freiraum gibt. Weissraum (negativer Raum) sorgt dafür, dass die Augen nicht überfordert werden – das reduziert die kognitive Last und verbessert die Aufnahmefähigkeit.
Design-Grundlage:
- Minimalismus: Weniger Elemente sorgen für eine fokussierte Wahrnehmung.
- Weissraum lenkt den Fokus auf die wesentlichen Inhalte – das Gehirn nimmt diese klarer und strukturierter wahr.
Tipps:
- Platziere weniger Informationen auf einer Seite
- Verwende grosszügige Seitenränder (2,5–3 cm).
- Nutze (genügend) Weissraum, um einzelne Abschnitte visuell voneinander zu trennen.

3. Verwende visuelle Elemente, um komplexe Inhalte zu vereinfachen
Warum wichtig:
Menschen sind von Natur aus visuelle Lerner – 65 % der Menschen verarbeiten visuelle Informationen besser als Text. Diagramme, Infografiken und Symbole helfen dabei, komplexe Inhalte verständlich und einprägsam darzustellen.
Design-Grundlage:
- Dual Coding Theory: Informationen werden besser erinnert, wenn sie sowohl verbal als auch visuell präsentiert werden – achte also darauf, dass du jene Elemente visuell hervorhebst, die du auch bei einem Pitch erwähnen würdest.
- Farben und Symbole: Das Gehirn verarbeitet Farben und Symbole schneller als Text.
- Visual Anchoring: Ein visuelles Element (z. B. ein Kreis oder eine Linie) hilft dem Auge, den Fokus zu halten.
Tipps:
- Nutze Diagramme für Zahlen und Vergleiche – achte dabei auf genügend Kontrast, damit die Informationen klar voneinander unterschieden werden können.
- Icons und Symbole helfen, Inhalte schneller zu erfassen.
- Nutze aussagekräftige Bilder, die den Sachverhalt konkret wiedergeben und verzichte auf generische Stock-Images.

4. Farb- und Schriftkonzept – Konsistenz schafft Professionalität
Warum wichtig:
Farben und Schriftarten schaffen emotionale Resonanz und Wiedererkennbarkeit. Die Farbpsychologie zeigt, dass Farben bestimmte Assoziationen auslösen:
Blau → Vertrauen und Professionalität
Grün → Wachstum und Nachhaltigkeit
Rot → Energie und Dringlichkeit
Design-Grundlage:
- Maximal zwei Schriftarten – eine für Überschriften, eine für Text.
- Wähle eine Primär- und eine Sekundärfarbe – nutze die Farben für Kontraste und Akzente.
- Nutze dunklen Text auf hellem Hintergrund – das verbessert die Lesbarkeit um bis zu 20 %.
Tipps:
- Nutze Farbharmonien.
- Nutze fette Schrift oder Kursivschrift für Akzente – aber sparsam.

5. Die Zusammenfassung – Kurz und knackig auf den Punkt
Warum wichtig:
Der «Recency Effect» beschreibt, dass die letzten Informationen, die wir lesen, besser erinnert werden. Eine prägnante Zusammenfassung sorgt dafür, dass die Kernaussagen hängen bleiben.
Tipps:
- Nutze eine Infobox für die wichtigsten Punkte.
- Nutze aktive Sprache und klare Handlungsaufforderungen.
- Nutze Zahlen – Zahlen bleiben besser im Gedächtnis als Fliesstext.